Europäische Zentralbank Frankfurt
Von Grund auf gelungenWo einst Obst und Gemüse im großen Stil gehandelt wurden, wird heute über den europäischen Binnenmarkt entschieden: Auf dem Areal der ehemaligen Großmarkthalle im Frankfurter Ostend hat seit 2014 die Europäische Zentralbank ihren Sitz und verwaltet einen der größten Wirtschaftsräume der Welt. Mit seinem Know-how hat Blasius Schuster dem Geldfluss sprichwörtlich den Boden bereitet.
Ein Areal von 12 Hektar zu bearbeiten und dabei annähernd 400.000 Tonnen Erdmassen zu bewegen, ist selbst für einen großen Entsorgungsspezialisten wie Blasius Schuster keine Alltäglichkeit. „Wir betreuen viele große Vorhaben“, sagt Meinolf Eckhardt. „Aber die Arbeiten für die Europäische Zentralbank waren schon etwas ganz Besonderes“, erinnert sich der diplomierte Geograph, der das Großprojekt auf dem Hafenareal an der Sonnemannstraße betreut hat.
Das betrifft nicht nur den durchaus beeindruckenden Umfang. „Ein solches Prestigeobjekt in den Referenzen zu haben, ist einfach klasse“, sagt Meinolf Eckhardt und resümiert: „Blasius Schuster war damit aber auch Teil von etwas Visionärem, Zukunftsweisendem.“ Noch dazu auf historisch bedeutsamem Boden: Die Großmarkthalle markierte in den 1920er-Jahren den Aufstieg Frankfurts zur Wirtschaftsmetropole im Rhein-Main-Gebiet und ist ein seit 1974 ein Architekturdenkmal. Diese Gedanken spielten bei den eigentlichen Arbeiten allerdings keine Rolle. „Alle waren komplett auf den reibungslosen Ablauf fokussiert“, erklärt er. Eine Überschreitung des vorgegebenen Zeitplans hätte eine Verzögerung für die nachfolgenden Gewerke bedeutet. „Der erste Beladungstermin war am 5. März 2010 und die letzte Tour wurde am 14. Oktober 2014 gefahren“, erinnert sich der Entsorgungsfachmann. Mission mehr als erfüllt…
„Ich habe das im Nachhinein nochmal überschlagen“, erläutert Meinolf Eckhardt: „Insgesamt haben wir mehr als 13.600 LKW-Ladungen bewegt.“ Der größte Teil der Reststoffe - insgesamt 375.000 Tonnen – wurde in den Werken von Blasius Schuster wiederverwertet und diente anschließend als Rohstoff für neue Sekundär-Baustoffe. Den Mammutanteil stellte dabei der Bodenaushub, daneben fielen Beton, Bauschutt sowie Teer- und Asphaltaushub an. Letztere gehören aufgrund der enthaltenen PAK’s (Polyaromatische Kohlenwasserstoffe) zu den gefährlichen Abfällen, die gesondert behandelt werden müssen. „Auch darin sind wir Spezialisten“, sagt Meinolf Eckhardt, der mit der sogenannten elektronischen Nachweisführung betraut ist. Dabei geht es – vereinfacht ausgedrückt – um die lückenlose Dokumentation dieser Gefahrenstoffe vom Aushub bis zur Anlieferung auf der Deponie oder in der Verwertungsanlage. Das geschieht mittels einer elektronischen Signaturkarte, die nur ausgewählte Mitarbeiter von spezialisierten Firmen haben dürfen. Sie ist quasi der Reisepass für diese Reststoffe.
Ein zentrales Anliegen der EZB bei dem Neubau war der Nachhaltigkeitsgedanke: das Gebäude sollten ressourcensparend betrieben werden. Auch die notwendigen Vorarbeiten spielten bei dem Energiekonzept eine Rolle. „Bei der Ausschreibung der EZB haben wir mit unserem Gesamtpaket aus Entsorgungskonzept und Leistungsfähigkeit überzeugt,“ erinnert sich der ehemalige Leiter des Vorzeige-Projekts. „Wir sind mit etwa drei bis vier LKW ab 7 Uhr bis 18 Uhr im Umlauf gefahren, der Weg von der Sonnemannstraße bis zu unseren Betriebsanlagen in der Franziusstraße ist kurz“. Lediglich bei den Gefahrstoffen seien weitere LKW dazugebucht worden. „Unsere Disposition hat wie üblich super funktioniert“, lacht er.
Als nach gut dreieinhalb Jahren der letzte Blasius Schuster-Kipper das Areal verließ, wurde ein bisschen gefeiert. „Das war toll“ erinnert sich Meinolf Eckhardt: „Wir durften in die Großmarkthalle und haben unter einem historischen Bananenplakat miteinander angestoßen.“
„Ich habe das im Nachhinein nochmal überschlagen“, erläutert Meinolf Eckhardt: „Insgesamt haben wir mehr als 13.600 LKW-Ladungen bewegt.“ Der größte Teil der Reststoffe - insgesamt 375.000 Tonnen – wurde in den Werken von Blasius Schuster wiederverwertet und diente anschließend als Rohstoff für neue Sekundär-Baustoffe. Den Mammutanteil stellte dabei der Bodenaushub, daneben fielen Beton, Bauschutt sowie Teer- und Asphaltaushub an. Letztere gehören aufgrund der enthaltenen PAK’s (Polyaromatische Kohlenwasserstoffe) zu den gefährlichen Abfällen, die gesondert behandelt werden müssen. „Auch darin sind wir Spezialisten“, sagt Meinolf Eckhardt, der mit der sogenannten elektronischen Nachweisführung betraut ist. Dabei geht es – vereinfacht ausgedrückt – um die lückenlose Dokumentation dieser Gefahrenstoffe vom Aushub bis zur Anlieferung auf der Deponie oder in der Verwertungsanlage. Das geschieht mittels einer elektronischen Signaturkarte, die nur ausgewählte Mitarbeiter von spezialisierten Firmen haben dürfen. Sie ist quasi der Reisepass für diese Reststoffe.
Auf dem Weg ins Büro kommt der Entsorgungsprofi fast täglich an der EZB vorbei und ist ein bisschen stolz: „Wir haben da mitgemacht, sind also ein bisschen Teil der Geschichte.“ Was auf dem Areal geschaffen wurde, findet er sehenswert. „Die Türme der EZB und die direkt daran angeschlossene Großmarkthalle heben sich vom Stadtbild ab.“ Das Haus-in-Haus-Prinzip und die Verbindung von moderner und denkmalgeschützter Architektur gefällt ihm. Ebenso die Tatsache, dass die einstige „Gemüsekirche“, wie die Großmarkthalle hier liebevoll genannt wird, wieder eine Funktion hat: Sie dient als Besucher- und Konferenzzentrum sowie Lobby und Cafeteria. „Dazu die Grünanlagen und die fantastische Lage am Mainufer – das Ganze ist toll geworden.“ Er plant schon mal eine Besichtigungstour, ganz privat…